Jasna Góra

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Mittwoch, 15. Oktober 2014

Schutzmantelmadonna

Dem kleinen Bild rechts habe ich den Titel Schutzmantelmadonna gegeben. Ich glaube, man kann gar nicht richtig erkennen, wer das ist, deswegen gibt es das Bild jetzt mal in groß.

Quelle: Ewa Czaczkowska: Kardynal Wyszynski. Biografia, Kraków 2013.

Das ist Stefan Kardinal Wyszynski, der legendäre Primas von Polen (1948-1981) mit einer Schar Kinder und einigen Ordensschwestern in Stryszawa in den Beskiden.
Eingentlich ist es also keine richtige Schutzmatelmadonna, aber ich glaube schon, dass Stefan Wyszynski mit der Geste auf die Schutzmantemadonna anspielt.

Ich habe das Bild an einem dunklen Dezembertag im Jahre 2013 gefunden, als ich meine Warschauer Lieblingsbuchandlung aufsuchte, die Stefan-Wyszynski-Buchhandlung. Ich hatte fast 3 Monate Forschungsaufenthalt hinter mir und war sehr bedrückt, von den Quellen, die ich gelesen hatte. Ich beschäftige mich in meiner Dissertation unter anderem mit dem Martyrium, das die polnische Kirche im Zweiten Weltkrieg erlitten hat (ein Drittel des polnischen Klerus wurde von den Nazis ermordet). Und da die Zeiten im Moment auch nicht sehr rosig sind, war ich also nicht nur erdrückt von der Last der Geschichte, sondern wurde auch von Zukunftsängsten geplagt. Ich fragte mich, was für ein Los auf uns wartet.

So suchte ich also am letzten Tag meines Forschungsaufenthaltes diese Buchhandlung auf. Da gibt es katholische Bücher zu kaufen und außerdem ist die Buchhandlung mit Fotos von Stefan Wyszynski dekoriert. Ich war zuvor schon einige Male in dieser Buchhandlung gewesen, hatte dieses Foto aber nie gesehen. Ich entdeckte es erst an jenem Dezembertag.

Strahlen diese Kinder nicht eine unverfälschte und unbändige Freude aus, ob des hohen Besuchs aus Warschau, der sie alle schützend unter seinen Mantel nimmt?

Ich interpretierte das Bild als einen Wink von oben. Mit diesem Bild im Herzen fuhr ich am nächsten Tag zurück nach Deutschland. Seitdem ist Kardinal Wyszynski meine ganz persönliche Schutzmantelmadonna. Man wird ihn dereinst einen Heiligen nennen.


„Es ist nicht meine Gewohnheit zu sagen, daß es schlecht stehe und daß es noch schlechter werde, auch wenn man bisweilen so etwas hört. Ich bin der Meinung, daß es so gut ist und noch besser sein wird, wenn nicht jetzt, so sicher im zukünftigen Leben. Ganz gewiß wird es dereinst so sein. Wenn ich sage, daß es gut ist, dann nicht deshalb, um Worte zu machen, sondern um meinem lebendigen Glauben an die Kraft und die Macht Gottes Ausdruck zu geben, der in der Welt wirksam ist und sein Recht selber verteidigt." (Stefan Wyszynski)

"In der heutigen Zeit müßen wir sehr viel übernatürlichen Glauben und übernatürliches Vertrauen zum Herrgott haben, denn daraus erwachsen uns Ruhe und Gleichgewicht.“ (Stefan Wyszynski)

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